Wie werden wir künftig essen? Die Antwort auf diese Frage braucht Menschen mit Visionen – und dem Mut, diese umzusetzen. Gemeinsam mit dem Food Campus Berlin, Europas führendem Zentrum für die Zukunft der Ernährung, und dem Magazin EatSmarter, haben wir 30 Persönlichkeiten für diese Auszeichnung "Changemaker 2025" nominiert. Hier stellen wir sie vor - als Countdown.
Felix Ahlers
Vorstandsvorsitzender von FRoSTA
Was inspiriert Sie in Ihrer Arbeit?
„Ideen bekomme ich besonders aus anderen Ländern und von Menschen, die ganz andere Dinge tun als ich selbst.“
Gesunde, zukunftsorientierte Ernährung: Das war nicht das, was der gelernte Koch vorfand, als er 1999 bei FRoSTA begann. Schnell wurde ihm klar, dass er etwas ändern musste. Über zwei Jahre hinweg entwickelte er das FRoSTA-Reinheitsgebot, das 2003 eingeführt wurde. Seitdem kommen die Produkte vollständig ohne Zusatzstoffe aus – darunter Geschmacksverstärker, Bindemittel, Aromen und Farbstoffe. Sogar nicht deklarationspflichtige Inhaltsstoffe werden konsequent ausgeschlossen. „Der Verzicht auf Zusatzstoffe und die bessere Verwertung von Resten, wie etwa in Gemüse- und Fischfonds, ist nicht nur smart, sondern auch nachhaltig“, erklärt Felix Ahlers. Transparenz steht für das Unternehmen ebenfalls an erster Stelle: Die Herkunftsländer aller Zutaten und der CO2-Fußabdruck sind direkt auf den Packungen angegeben. „Das sollte zur Normalität werden“, findet Ahlers, „denn es schafft Vertrauen bei den Verbrauchern.“
Janka Alwon
Foodbloggerin
Wie gelingt Veränderung – und wie nicht?
„Sie muss nachhaltig geschehen. Gezwungene Maßnahmen, die nur von kurzer Weile sind, sind nicht nachhaltig. Stattdessen muss ein Umdenken stattfinden.“
Foodwaste ist ein Thema, das uns alle betrifft – und auf das jeder von uns Einfluss hat. Auf ihrem Blog „Jankalicious“ und den dazugehörigen Social Media-Kanälen setzt Janka Alwon sich für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln ein und teilt Rezepte, praktische Tipps sowie unterhaltsam aufbereitetes Wissen. „Das Thema Foodwaste soll Mainstream werden“, beschreibt sie ihr Ziel. „Es soll cool sein, Essen zu retten oder Reste kreativ zu verwerten.“ Sie möchte dazu beitragen, dass es keine Aufgabe ist, sich gegen Foodwaste einzusetzen, sondern vielmehr ein Trend. Dafür hat sie unter dem Namen ‚Food Heroes‘ 2024 einen Verein gegründet, um Menschen auf einem weiteren Weg und auch offline auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Das Problem ist häufig Unwissen, deswegen ist für die Bloggerin Wissensvermittlung unerlässlich. Genau an diesem Punkt knüpfen ihre Inhalte an und machen Lust drauf, selbst zum ‚Food Hero‘ werden.
Maya Leinenbach
Vegane Influencerin und Kochbuchautorin
Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der oder die sich auch für die Transformation einsetzen möchte?
„Einfach machen und nicht warten, dass andere etwas tun. Nur wenn Sie etwas selbst in die Hand nehmen und dabei auch mit Spaß und aus Überzeugung handeln, können Sie etwas bewirken.“
Nachhaltigkeit war für die begeisterte Sportlerin schon immer wichtig. Der Auslöser für ihr Engagement kam in der Schulzeit: „Als ich mich für ein Referat mit den Auswirkungen von Fleischkonsum auf das Klima auseinandergesetzt habe, bin ich auf schockierende Zahlen gestoßen, zum Beispiel, wie viel Wasser in einem Kilogramm Rindfleisch steckt.“ Seitdem lebt sie vegan und begeistert auf ihrem Instagramprofil @fitgreenmind fast vier Millionen Follower weltweit mit plant-based-Rezepten. Ihre Mission: pflanzliche Ernährung für alle zugänglich machen. Deshalb setzt sie auf leckere, simple Gerichte mit Zutaten, die überall erhältlich sind. „So können viele Menschen, egal wo sie herkommen, meine Ideen nachkochen. Und ohne großen Aufwand direkt etwas gegen den Klimawandel tun.“