Ackerschlag zwischen Kaiserslautern und Alzey, 250 m ü. NN 13,1 ha Wintergerste KWS Faro, gesät am 24.9.2024 Photo-Date: 2025-16-06, 12:45 h MEZ
👤 Autor:
Dr. Matthias Nachtmann, in Kooperation mit Friends of Digital Farming
🌱 Was bietet dieses Kapitel?
Dieses Kapitel beleuchtet die Schlüsselrolle der Düngung im digitalen Pflanzenbau und zeigt, wie Datenräume, Technologien und Regularien zusammenwirken, um Nährstoffmanagement effizient, rechtssicher und nachhaltig zu gestalten.






🧭 Inhalte im Überblick:
1. Bedeutung und Definition
Fertilisation ist eine zentrale Maßnahme zur Ertragssicherung, Qualitätssicherung und Umweltverträglichkeit. Sie umfasst die gezielte Versorgung von Böden und Pflanzen mit Makro- und Mikronährstoffen – differenziert nach Quelle (organisch/mineralisch), Form (fest/flüssig), Zeitpunkt und Ort der Applikation.
2. Prozessschritte und Regulatorik
Von der Bodendatenanalyse bis zur Düngebedarfsermittlung erfordert jede Phase der Düngung agronomisches Wissen, regulatorische Berücksichtigung (z. B. EU-Nitratrichtlinie, WDüngV) und betriebswirtschaftliche Abwägungen. Digitale Werkzeuge unterstützen bei Dokumentation, Applikation und Monitoring.
3. Datenräume & Digitalisierung
Digitale Systeme ermöglichen standortspezifische Düngung, z. B. durch ISOBUS-kompatible Applikationstechnik, Fernerkundung (Sentinel, CropSAT) oder Systeme wie Solorrow. Die Integration in Datenräume erlaubt interoperable, sichere und rückverfolgbare Datennutzung – etwa für Düngeplanung, Audits oder KI-Anwendungen.
4. Interoperabilität & Plattformen
Mit JoinData und DjustConnect wurden zwei europäische Intermediäre verglichen. Beide fördern datensouveräne Plattformökosysteme mit offenen Schnittstellen, Peer-to-Peer-Transfer und hohen Datenschutzstandards.
5. Herausforderungen und Strategien
- Komplexe Vorschriften erfordern automatisierte Compliance - Präzisionsdüngung ist abhängig von Wetter-, Boden- und Maschinendaten - Unterschiedliche Agrarsysteme und Regionen brauchen flexible Lösungen
6. Chancen durch Datenräume
- Optimierte Nährstoffeffizienz - Nachweisbare Nachhaltigkeit (z. B. CSRD, EU-Taxonomie) - Digitale Innovationen durch offene Datenarchitekturen