So sieht die Zukunft aus

DLG-Agrifuture Concept Winner entwickeln besonders wegweisende Konzepte für den Pflanzenbau

VON DIETER DÄNZER

Beim Konzept „Spot Farming“ steht die Einzelpflanze im Mittelpunkt. Foto: JKI, MONTAGE

Fünf Preisträger haben den erstmals ausgelobten Zukunftspreis in der Agrartechnik abgeräumt. Die Ideen weisen den Weg in die globale Pflanzenproduktion der Zukunft.

Automatisiertes Obstpflücksystem – Kubota:

Jedes Jahr werden weltweit auf einer Fläche von 70 Mio. ha mehr als 800 Mio.t Obst produziert. Gerade die Obsternte ist über weite Strecken noch Handarbeit, welche die Firmen Kubota und Tevel in einen Automatisierungsprozess überführen wollen. Das Konzept kombiniert kabelgebundene Drohnen mit Lösungen für die Logistik.

Integriertes Drift-Management – Bayer AG Crop Science

Informationen zur Abdriftneigung und Abstandsauflagen werden beim Einfüllen des Pflanzenschutzmittels in die Spritze in eine Anwendungskarte übersetzt, gleichzeitig werden in Echtzeit Windrichtung und -geschwindigkeit auf dem Feld erfasst. Bei Bedarf werden automatisch Driftreduzierungsdüsen zugeschaltet. Das System dokumentiert alle Aktivitäten und Messwerte.

Controlled Row Farming – Amazonenwerke:

In diesem Projekt geht es um den reihenbezogenen Ackerbau mit besonderem Fokus auf Biodiversität. In Zusammenarbeit mit Agravis und Schmotzer startete Amazone 2020 ein neues, langfristig angelegtes Ackerbau-Versuchswesen. Alle Kulturpflanzen werden im Reihenabstand von 50 cm angebaut (Getreide in Doppelreihen). Ein Reihenversatz von 25 cm erlaubt positive Fruchtfolgeeffekte, optimale Erträge und maximale Effizienz der Betriebsmittel. Hinzu kommt die Möglichkeit, Begleitpflanzen zwischen den Reihen der Hauptkultur zu säen.

H2-Agrar-Projekt – Agco Fendt:

Im Modellprojekt H2-Agrar untersuchen verschiedene Partner, wie eine Wasserstoffinfrastruktur für eine landwirtschaftliche Nutzung aussehen kann. Die Aufgabe von Agco/Fendt liegt in der Bereitstellung von wasserstoffbetriebenen Traktoren. Im gesamten Projekt sollen innovative Lösungen entwickelt werden, die zeigen, dass eine dezentrale Wasserstoffproduktion und -nutzung in der Landwirtschaft wirtschaftlich erfolgreich integriert werden kann.

Spot farming – ein ganzheitliches und nachhaltiges Pflanzenbausystem:

Die Gemeinschaftsentwicklung von TU Braunschweig, Thünen-Institut und Julius-Kühn-Institut stellt die die Einzelpflanze in den Mittelpunkt, die möglichst optimal versorgt und gesund erhalten wird. Die kleinteiligen Ackerschläge werden dabei von einem Schwarm autonomer Feldroboter bearbeitet, so die Vision.

Fortsetzung 2023

Eine Expertenjury der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kürte im Februar erstmals die DLG-Agrifuture Concept Winner. Weitere solcher Zukunftskonzepte sollen auf der Agritechnica 2023 zu sehen sein, die nach Ansicht der DLG die perfekte Plattform für Landtechnik-Innovationen ist.

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